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Zum Auftakt der Beachhandball Masters-Serie 2003 in Bork stellten die Sandgirls als Meisterinnen der beiden Vorjahre erneut unter Beweis, dass sie zur Zeit das Maß aller Dinge darstellen, und auch in diesem Jahr ein gewichtiges Wort im Titelrennen mitsprechen werden. Das Damen-Team aus der Region Rhein/Ruhr gab in Bork eine souveräne Vorstellung ohne auch nur eine Halbzeit abzugeben und schlug im Finale die Berliner Peach-Girls, die zuvor im Halbfinale der starken Damenkonkurrenz überraschend Mitfavorit SandSieBall Köln ausschalten konnten. Bei den Männern, deren Teilnehmerfeld von der Papierform her nicht so stark besetzt war wie bei den Frauen, setzte sich das ostwestfälische Team Apfel mit dem letzten Wurf in einem spannenden Finale gegen Torpedo Wanderdüne aus dem südhessischen Bruchköbel durch. Die Teilnehmer fanden in dem malerischen Ortsteil von Selm, gelegen zwischen Dortmund und Lünen, ordentliche Rahmenbedingungen vor. Die aus zwei Spielfeldern bestehende Beachsport-anlage liegt sehr gut in dem Vereinsgelände des Polizei-Sportvereins Bork eingebettet. Für nah gelegene Übernachtungsmöglichkeiten war ebenso gesorgt, wie für ein passables Angebot an Imbiss-Speisen und Getränken zu erschwing-lichen Preisen. Besonders hervorzuheben ist das Engagement der Veranstalter, jedes der Spiele gemäß den Regeln mit zwei Schiedsrichtern zu besetzten. Hierzu wurden die eingesetzten Schiedsrichter in der Vorwoche vom zuständigen Handballkreis geschult. Zwar gab es hin und wieder einige regeltechnische Problemfälle, was wohl nie ganz auszuschließen ist, aber es ist ein wichtiger Schritt voran, dass von Veranstalterseite die Notwendigkeit erkannt wird, einen Beitrag zu regulären Bedingungen während der Masters-Serie zu leisten. In sportlicher Hinsicht sorgten vor allem die "Beach Buffies" aus Lemgo, die in Bork ihr erstes Beach-Turnier überhaupt spielten, für Glanzlichter, die mit dem dritten Platz, gleich hinter den favorisierten Teams aus Hahlen und Bruchköbel, belohnt wurden. Mit den Beach Buffies wird künftig ebenso zu rechnen sein, wie mit zwei weiteren westfälischen Teams (Papa Ollis Söhne aus Hattingen und die Wattwürm-chen aus Hamm), die gutes Potential andeuten konnten. |
Die Party im großzügig gehaltenen Festzelt am Samstag war trotz des eifrigen DJs, wohl aber wegen der heftigen Regengüsse des Abends leider nur schwach frequentiert. Viele der Aktiven aus der näheren Umgebung zogen es offenbar vor, den Abend zuhause zu verbringen. Diejenigen, die da blieben, ließen sich ihre gute Laune nicht vom Gewitterregen wegspülen, und feierten die erste Players-Night der neuen Masters-Serie bis in die frühen Morgenstunden hinein. Zu den Negativpunkten des Turniers in Bork gehörten die Spielplangestaltung, der etwas schleppende Ergebnisdienst für Teams und Zuschauer, der von der Turnierleitung gewählte Modus zur Bestimmung der Plätze 5 bis 8, sowie die dünne Zuschauerresonanz - letztere könnte auch auf die spannenden Finals in den Fußball-Bundesligen zurückzuführen sein. Beim Spielplan wäre es gewiss vorteilhafter gewesen, das Teilnehmerfeld um je ein Team zu erweitern, und die Vorrunde mit je vier Vierergruppen statt mit drei Fünfergruppen durchzuführen, was die Anzahl der Spielrunden reduziert, die Warte-zeiten zwischen den Gruppenspielen reduziert und für die Finalrunden am Sonntag mehr zeitlichen Spielraum gegeben hätte. So wäre es vielleicht möglich gewesen, die Plätze 5 bis 8, die ja gerade bei dem hohen Ranglistenmulti-plikator im Frauen-Turnier durchaus bedeutend waren, einzeln auszuspielen, statt jeweils zwei Verlierer der Viertelfinalspiele einmal gegen-einander spielen zu lassen und anschließend die Plätze nach den erzielten Punkten in diesem Spiel zu vergeben. Für ein negatives Highlight der besonderen Art sorgten (mal wieder) die "Freunde der Sonne": vor ihrem Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger Team Apfel muss einer der Freunde wohl der Weg zur nahen Toiletten-anlage entfallen sein, sodaß er es sich nicht nehmen ließ, seine überschüssige Körperflüssig-keit kurz vor Anpfiff im Tor des Spielfeldes zu entsorgen – eine überaus "sportliche" Geste, mit der man sich gewiss "Freunde" macht. |